Von Tana zur Masoala Halbinsel

Die Masoala-Tour war für uns die schönste, aber auch die feuchteste. Die Halbinsel Masoala ist ein Nationalpark und beherbergt mit über 2.000 km² den größten noch zusammenhängenden Regenwald Madagaskars. Die Halbinsel ragt im Nordosten von Madagaskar in den Indischen Ozean und bildet die Bucht von Antongil, in der auch die kleine Insel Nosy Mangabe liegt. Nosy Mangabe ist eine unberührte Insel, die von einer unglaublichen Vielzahl von endemischen Tieren bewohnt wird. Außer diesen Tieren wohnt niemand auf Nosy Mangabe. Touristen dürfen die Insel besuchen und mit geführten Touren erkunden. Eine Übernachtung auf der Insel kann nur im Zelt erfolgen. Auf der Halbinsel Masoala entlang der Antongil Bucht gibt es desweiteren mehrere Forest Lodges, die den naturverbundenen Touristen Übernachtungsmöglichkeiten bieten.
Oben im Scheitelpunkt der Halbinsel liegt der Ort Maroantsetra, wo es einen Flughafen, Hotels und einen Hafen gibt. Die Halbinsel Masoala gehört zur Provinz Antsiranana, welche sich bis zur nördlichen Spitze Madagaskars erstreckt und bildet mit dem Cap East gleichzeitig den östlichsten Punkt der Insel.
Zwischen Juli und September ziehen Massen von Buckelwalen an der Ostküste Madagaskars hoch und nutzen die Bucht von Antongil zur Fortpflanzung. Die Wale werden hier besonders geschützt. Neben dem Nationalpark auf der Halbinsel gibt es nämlich auch Schutzgebiete im Ozean, die sogenannten Parc Marins.
Wie überall findet man natürlich auch hier verschiedene Lemurenarten. Besonders erwähnen möchten wir davon die nachtaktiven Vertreter mit dem Aye-Aye (Fingertier) und dem putzigen Mausmaki, welchen man nachts an den hohen Piepstönen und den zwei leuchtenden Augen ausmachen kann. Auf unserer Nachtwanderung auf der Insel Nosy Mangabe sahen wir sie hoch oben in den Baumwipfeln umherspringen. Einen Aye-Aye konnten wir leider nicht entdecken. Desweiteren haben wir allerorts viele Phelsumen mit den Arten P.pusilla, P.guttata, so wie Pantherchamaeleons, Parson's-Chamaeleons, Brookesia, Uroplaten und viele viele Frösche gesehen.

Masoala Halbinsel

Heterixalus spec.

Unsere Masoala-Tour startete am Flughafen von Tana. Von dort nahmen wir einen Inlandflug hoch nach Maroantsetra, im Norden der Halbinsel Masoala. Wir blieben eine Nacht im Hotel Relais Du Masoala wo wir sehr komfortabel im Bungalow untergebracht waren. Im Garten des Hotels sahen wir viele Phelsuma pusilla und auch einige bunte Frösche, so wie ein Pantherchamaeleon. Am zweiten Tag fuhren wir mit einem kleinen Motorboot an Nosy Mangabe vorbei entlang der Halbinsel runter zur Tampolo Forest Lodge. Während der Überfahrt wurden wir bereits das erstemal richtig nass, da es kurz vor Ankunft an der Lodge heftig zu regnen begann, so dass uns auch wirklich klar war, dass wir uns im Regenwald befanden. Am selben Tag unternahmen wir eine geführte Wanderung in den Masoala Regenwald und sahen neben weiteren Phelsuma pusilla, unterschiedlichen Fröschen, einem Parson's Chamaeleon auch die braunen Varis. Eine Lemurenart, die kurz vor der Ausrottung steht und hier ein Rückzugsgebiet gefunden hat. Nach der Tour erholten wir uns in der Lodge und am nächsten Tag ging es mit dem Motorboot wieder zurück mit dem Ziel Nosy Mangabe. Unnötig zu erwähnen, dass man bei einer derartigen Tour darauf achten sollte, seine Ausrüstung stets geschützt vor Regen und Feuchtigkeit zu verstauen. Bewährt haben sich dabei wiederverschließbare Beutel aus Goretex, die man z.B. in Sportgeschäften im Trekking Bereich kaufen kann, um einzelne Gegenstände so wie Kleidungsstücke nochmals einzeln im Rucksack oder Koffer zu sichern.
Angekommen auf der kleinen Insel Nosy Mangabe, begannen wir zuerst, unsere Zelte aufzubauen und unsere Ausrüstung zu verstauen. Danach unternahmen wir unsere erste Wanderung, wobei wir Phelsuma guttata, Pantherchamaeleons, Mantellen und andere Frösche, Uroplaten (Uroplatus fimbriatus) und die sehr kleinen Brookesia Chamaeleons sahen. Brookesia, auch Stummelschwanz-, Zwerg- oder Erdchamaeleons genannt, leben am Boden und verstecken sich zwischen herabgefallenem Laub. Die Färbung dieser Chamaeleons ist mit einem schmutzigen braun eher unspektakulär. Aufgrund der geringen Größe, der Behäbigkeit und dem Vorkommen im umherliegenden Laub, kamen uns arge Bedenken, ein solches Tier nicht versehentlich zu ertreten. Nach dem Abendessen unternahmen wir eine Nachtwanderung, bei der wir wie bereits erwähnt hoch oben piepsende Mausmakis erspähten und auch die Uroplaten aus ihrem Tagesschlaf erwacht durch das Geäst klettern sahen. Nach der Übernachtung im Zelt fuhren wir am dritten Tag wieder zurück ins Hotel Relais Du Masoala und ließen dort in bequemer Umgebung die Impressionen der Masoala Tour Revue passieren. Am vierten Tag ging es mit dem Flugzeug wieder zurück nach Tana.
mit Poncho durch den Regenwald

Phelsuma guttata

Uroplatus fimbriatus

Phelsuma pusilla pusilla

Außer den von uns hier gezeigten Phelsumen P.guttata und P.pusilla pusilla gibt es noch weitere Vertreter der Gattung Phelsuma auf der Masoala Halbinsel. Das sind P.grandis, P.madagascariensis boehmi, P.masoala und im Norden der Antongil Bucht bei Maroantstra auch P.lineta lineata. Quelle dieser Vorkommensgebiete ist "Faszinierende Taggeckos" von Hallmann, Krüger, Trautmann.

Nosy Mangabe - Blick von Maroantsetra
Brookesia - Erdchamäleon

Ein paar weitere Impressionen der Masoala Tour haben wir auf den unten verlinkten Bilderseiten eingestellt. Es sind mal wieder eine ganze Menge Fotos geworden und wir können uns immer nie entscheiden, welche wir nicht darstellen wollen.
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder !

Impressionen
Maroantsetra

Impressionen
Tampolo

Impressionen
Nosy Mangabe

Madagaskar