Vorab sei erwähnt, dass es sich bei den hier dargestellten und beschriebenen Aspekten der Einrichtung lediglich um Vorschläge handelt. Generell sind der Phantasie eines jeden Phelsumenpflegers keine Grenzen gesetzt, was insbesondere für die Gestaltung des Terrariums gilt. Bei unseren Terrarien haben wir aus praktischen Gesichtspunkten auf solche Einrichtungen, wie Brunnen, Wasserläufe, etc. verzichtet, was aber nicht heißen soll, dass so etwas für ein Phelsumen Terrarium nicht geeignet sei. Es sieht sicher sehr schön aus, macht aber leider auch viel Arbeit, da es oft gereinigt werden muss.
Bei der folgenden Beschreibung haben wir versucht, nach der Reihenfolge der Einrichtung vorzugehen, so wie wir es in der Vergangenheit als sinnvoll angesehen haben.

Terrarienrückwand
Bei der Einbringung von Rückwänden, sollte man beachten, dass diese möglichst keine Spalten und Ritzen offenlassen, in denen sich entlaufende Futterinsekten verkriechen können. Rückwände möglichst kreuz und quer auf der Rückseite mit Silikon bestreichen und entweder passgenau einkleben, oder aber soviel Platz außenrum lassen, dass keine engen Spalten enstehen. Das ganze sollte dann möglichst ein bis zwei Tage gut auslüften, da das Lösungsmittel des Silikons einige Zeit braucht, um zu entweichen. Wenn man es genau nehmen möchte, kann man nach dem Einkleben auch noch die Ränder der Rückwand mit einer Silikonnaht versiegeln. So kommt bestimmt kein Heimchen oder keine Fliege mehr zwischen Rückwand und Glasscheibe. Möchte man noch Balkone oder kleine Töpfe für Rankpflanzen an die Rückwand anbringen, so ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür, da man das Becken noch flach auf den Rücken legen kann, um solche Accessoires einzukleben. Alles Silikon, mit dem die Geckos in Berührung kommen könnten, sollte Aquariensilikon sein. Sanitärsilikon hat giftige Fungizide, die lange aktiv bleiben.

Platzierung von Pflanzen

Bevor man mit der Einbringung von Bambusröhren und anderen Klettermöglichkeiten beginnt, sollte man sich für die Art der Pflanzen entscheiden und diese probeweise in das Becken stellen, um die Position zu ermitteln. Es hat sich für uns als günstig erwiesen, mindestens zwei größere Hauptpflanzen zu verwenden, damit möglichst viel der Raummitte im Terrarium ausgenutzt wird. Die Zwischenräume werden dann später mit Klettermöglichkeiten und kleineren Pflanzen ausgefüllt. Kleinere Gewächse, die eher in die Breite gehen, eignen sich gut als Bodendecker und verdecken auch die unschönen Kunststofftöpfe der großen Hauptpflanzen, sofern man diese in den Töpfen belassen will. Besonders die vielen verschiedenen Sorten des Scindapsus (Efeutute) kann man sehr schön als Bodenabdeckung oder zum Ranken, z.B. an der Rückwand verwenden. Wenn die Stabilität des Deckels es zulässt, kann man auch Hängetöpfe mit Pflanzen in das Becken hängen.

Bambusabstützung
Um Bambusröhren anzubringen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste ist sicher, einfach alle Bambusstäbe schräg in das Terrarium zu stellen, so dass sie sich gegen die Seitenwand oder Rückwand oder andere Einrichtungsgegenstände abstützen. Hat man über dem Becken UV-Bestrahlung angebracht, ist es sinnvoll, möglichst dicht darunter mindestens einen Bambus horizontal zu platzieren. Dieser kann aufgehängt, eingeklebt oder mit Saugnäpfen an den Seitenscheiben befestigt werden. Die Saugnäpfe oder eingeklebte kurze Holzstäbe kann man auch als Hilfsmittel für die senkrechte Aufstellung von Bambusröhren verwenden. Wir konnten beobachten, dass die Phelsumen gerne kopfüber an senkrechten Bambusstücken sitzen. Auch der horizontal aufgehängte Bambus unter der UVB-Röhre wird sehr oft aufgesucht. Mit solchen Hilfsmitteln, gelingt es einem schnell, auch die Raummitte des Terrariums zu nutzen. Zu Beginn unserer Phelsumenhaltung hatten wir immer wieder unsere liebe Mühe, das Becken gleichmäßig einzurichten. Meist blieb in der Mitte immer ein großes Loch, was natürlich verschwendeter Raum ist.

aufgehängter, horizontaler Bambus

Weinrebe + Bambus

Statt Bambus oder zusätzlich kann man natürlich noch andere Klettermöglichkeiten heranziehen. Bei großen, sperrigen Wurzeln oder Weinreben sollte man die zuerst im Becken platzieren und alles andere, wie Pflanzen und weitere Äste oder Bambusröhren dann um die sperrige Wurzel herum verteilen.
Der Hingucker in jedem Tropenterraium ist sicher der bewachsene Epiphytenstamm. Das ist ein knorriger Ast, eine Wurzel oder eine Weinrebe, die mit Aufsitzerpflanzen, sogenannten Tillandsien oder Epiphyten besetzt ist. Diese kleinen Pflanzen, die zu den Bromeliengewächsen gehören, können einfach mit etwas Pflanzenkleber oder Aquariensilikon an die Wurzel befestigt werden. Zum Erhalt der Tillandsien müssen sie einfach nur mit Wasser besprüht werden. Erde brauchen sie nicht.

Tillandsien

Rückwände und Bodengrund

Prinzipiell sind Rückwände für die Phelsumen nicht erforderlich und es gibt auch einige Halter, die auf diese verzichten. Jedoch wirkt das Terrarium ohne Rückwand recht kahl und sie können zudem zusätzliche Klettermöglichkeiten bieten. Eingeklebt werden die Rückwände am besten mit Silikon. Genaueres siehe "Einrichtung".
Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten von Rückwänden und Rückwandgestaltung. Die rechts im Bild zu sehenden Zierkorkrückwände verwenden wir seit etwa 2 Jahren. Es handelt sich um Verlegeware aus dem Baumarkt, die es in unterschiedlichen Mustern gibt. Die Platten sind etwa 5 mm stark, lassen sich sehr gut schneiden und kleben.
Weitere Möglichkeiten der Rückwandauswahl bieten dicke Zierkorkrückwände aus dem Terraristikzubehör (teuer), Schwarzkorkplatten, Kunststoffrückwände aus dem Terraristikzubehör als Imitation von Felswänden oder Bambusoberflächen.
Wer handwerklich geschickt ist, kann sich auch selber Rückwände erstellen aus Styropor und Kunstharz, bzw. Fliesenkleber. Anleitungen dafür gibt es im Internet. Wir haben damit leider keinerlei Erfahrungen.
Weiterhin sind der Rückwandgestaltung in Eigenbau keine Grenzen gesetzt. Zu beachten ist nur, dass der Untergrund nicht zu faserig sein sollte. Kokosfasermatten z.B. sind weniger geeignet für Phelsumen, da ihre Haftzehen dort hängen bleiben. Die Tiere bewegen sich dann auf diesem Untergrund recht unbeholfen.

Zierkork

Schwarzkork

Felsimitation

Eine weitere interessante Art der Rückwand ist das sogenannte Xaxim (gesprochen: Schaschim). Xaxim ist in Platten gepresster Baumfarn aus Asien. In den Platten befinden sich noch Pflanzensporen, die bei Wasserbeguss anfangen zu wachsen. Es handelt sich also um eine Art lebende Rückwand. Sehr beliebt und häufig verwendet sind diese Platten bei Dendrobatenterrarien (Pfeilgiftfrösche).

Die Auswahl des Bodengrunds ist für die Phelsumen eher nebensächlich, da sie sehr selten den Boden betreten. Als geeignet hat sich bei uns herausgestellt eine Grundschicht aus Seramis, ca. 1 bis 2 cm dick und darüber ReptiBark (Douglasienrinde) oder sonstige Arten von Rindenmulsch. Die Rindenstücke nehmen viel Feuchtigkeit auf und geben diese tagsüber allmählich wieder an die Luft ab. So trägt der Bodengrund zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei.
Wer seine Pflanzen direkt in den Bodengrund einsetzen und auf die Töpfe verzichten möchte, sollte lokal an den Pflanzen, oder gänzlich ein Erde-Sand-Gemisch verwenden. Bei dem Einsatz von Blumenerde ist allerdings darauf zu achten, dass diese möglichst frei von Düngemitteln ist. Wobei die Gefahr, dass die Gekos das Wasser vom Boden trinken eher relativ gering ist. Dennoch sollte man unnötige Chemikalien im Terrarium vermeiden.

Unten über die Button zu "Terrariengalerie", "Pflanzen" und "Aufbau eines Terrariums" habt ihr weitere Anregungen zum Einrichten eines Phelsumenterrariums.

Terrariengalerie

Pflanzen

Aufbau eines Terrariums Haltung im Terrarium